Strophe 1: Am Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen Em Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen Dm Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen Em Die Dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen C Und ich denk’ mir, jeder Schritt zu dem verheiß’nen Glück F Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück B Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen Em Sie nennen es das Volk, aber sie meinen: "Untertanen" Am All das Leimen, das Schleimen ist nicht länger zu ertragen F C Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen Dm Am Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: B E Dm "Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!" Am Sei wachsam G Präg’ dir die Worte ein! Am Em Sei wachsam Fall nicht auf sie rein! Dm Am Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt Em Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Am Sei wachsam Em Am Merk’ dir die Gesichter gut! Am Sei wachsam Bewahr dir deinen Mut D Sei wachsam Em Am Und sei auf der Hut! Strophe 2: Am Em Du machst das Fernsehen an, sie jammern nach guten, alten Werten E Dm Ihre guten, alten Werte sind fast immer die verkehrten Em C Und die, die da so vorlaut in der Talk-Runde strampeln Em Sind es, die auf allen Werten mit Füßen rumtrampeln Am Der Medienmogul und der Zeitungszar F C Die schlimmsten Böcke als Gärtner, na wunderbar! B Em Sie rufen nach dem Kruzifix, nach Brauchtum und guten Sitten Em Doch ihre Botschaft ist nichts als Arsch und Titten Am Em Verrohung, Verdummung, Gewalt sind die Gebote F Ihre Götter sind Auflage und Einschaltquote Dm Am Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht B E Am So viel gute alte Werte, echt, da wird mir echt schlecht Am Sei wachsam G Präg’ dir die Worte ein! Am Em Sei wachsam Fall nicht auf sie rein! Dm Am Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt Em Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Am Sei wachsam Em Am Merk’ dir die Gesichter gut! Am Sei wachsam Bewahr dir deinen Mut D Sei wachsam Em Am Und sei auf der Hut! Strophe 3: Am Es ist ‘ne Riesenkonjunktur für Rattenfänger Em Für Trittbrettfahrer und Schmiergeldempfänger Dm ‘ne Zeit für Selbstbediener und Geschäftemacher Em Scheinheiligkeit, Geheuchel und Postengeschacher Am Em Und die sind alle hochgeachtet und sehr anerkannt F Und nach den schlimmsten werden Straßen und Flugplätze benannt B A Man packt den Hühnerdieb, den Waffenschieber lässt man laufen Em Kein Pfeifchen Gras, aber ‘ne ganze Giftgasfabrik kannst du hier kaufen Am Verseuch’ die Luft, verstrahl’ das Land, mach ungestraft den größten Schaden F Nur lass dich nicht erwischen bei Sitzblockaden Dm Am Man packt den Grünfried, doch das Umweltschwein genießt Vertrau’n B E Und die Polizei muss immer auf die Falschen drauf hau’n Am Sei wachsam G Präg’ dir die Worte ein! Am Em Sei wachsam Fall nicht auf sie rein! Dm Am Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt Em Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Am Sei wachsam Em Am Merk’ dir die Gesichter gut! Am Sei wachsam Bewahr dir deinen Mut D Sei wachsam Em Am Und sei auf der Hut! Strophe 4: Am Em Wir ha’m ein Grundgesetz, das soll den Rechtsstaat garantieren Am E Dm Was hilft’s, wenn sie nach Lust und Laune dran manipulieren? Dm Die Scharfmacher, die immer von der Friedensmission quasseln Em Und unterm Tisch schon emsig mit dem Säbel rasseln Am Der alte Glanz in ihren Augen beim großen Zapfenstreich F C Abteilung kehrt, im Gleichschritt marsch, ein Lied und heim ins Reich B „Nie wieder soll von diesem Land Gewalt ausgehen!“ Em „Wir müssen Flagge zeigen, dürfen nicht beiseite stehen!“ Am „Rein humanitär natürlich und ganz ohne Blutvergießen!“ F „Kampfeinsätze sind jetzt nicht mehr so ganz auszuschließen“ D Am Sie zieh’n uns immer tiefer rein, Stück für Stück B Em Und seit heute früh um fünf Uhr schießen wir wieder zurück! Am Sei wachsam G Präg’ dir die Worte ein! Am Em Sei wachsam Fall nicht auf sie rein! Dm Am Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt Em Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Am Sei wachsam Em Am Merk’ dir die Gesichter gut! Am Sei wachsam Bewahr dir deinen Mut D Sei wachsam Em Am Und sei auf der Hut! Strophe 5: Am C Ich hab’ Sehnsucht nach Leuten, die mich nicht betrügen Em Die mir nicht mit jeder Festrede die Hucke voll lügen Dm Und verschon’ mich mit den falschen Ehrlichen Em Die falschen Ehrlichen, die wahren Gefährlichen Am Ich hab’ Sehnsucht nach einem Stück Wahrhaftigkeit Am F Nach ‘nem bisschen Rückgrat in dieser verkrümmten Zeit Em Doch sag die Wahrheit und du hast bald nichts mehr zu lachen Sie wer’n dich ruinier’n, exekutier’n und mundtot machen Am Em Erpressen, bestechen, versuchen, dich zu kaufen F Wenn du die Wahrheit sagst, lass draußen den Motor laufen Dm A Dann sag sie laut und schnell, denn das Sprichwort lehrt: B E "Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd" Am Sei wachsam G Präg’ dir die Worte ein! Am Em Sei wachsam Fall nicht auf sie rein! Dm Am Pass auf, dass du deine Freiheit nutzt Em Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt! Am Sei wachsam Em Am Merk’ dir die Gesichter gut! Am Sei wachsam Bewahr dir deinen Mut D Sei wachsam Em Am Und sei auf der Hut!